Tapas-Geschichte
Hierbei streiten sich die Historiker, denn es gibt gleich mehrere Entstehungsgeschichten. Eine geht zurück ins 13. Jahrhundert auf König Alfonso X. von Kastilien. Diesem rieten die Ärzte während einer Krankheit viel Wein zu trinken und dazu Kleinigkeiten über den Tag verteilt zu essen. Da ihm dies guttat, und er gleichzeitig dachte, dass der Alkoholkonsum seiner Untertanen eine kleine Basis benötigte, für die viele Menschen aber kein Geld hatten, erließ er ein Dekret, dass den Wirten vorschrieb, zu jedem alkoholischen Getränk einen kleinen Snack zu reichen.
Weitaus profaner klingt die Version, bei der man sein Getränk vor lästigen Insekten schützen wollte und irgendwann anfing, anstelle eines Stücks Papier eine Scheibe Schinken oder Käse aufs Glas zu legen. Daraus entwickelten sich kleine Tellerchen, die die Wirte mit Kleinigkeiten füllten. Gleichfalls praktisch erscheint die Begründung, dass man am Meer sitzend sein Getränk vor hineinfliegenden Sandkörnern schützen wollte. Und letztlich basiert die Idee dieser kleinen Mahlzeit auch auf der Tatsache, dass sich Feldarbeiter zwischendurch immer wieder mal stärken mussten, daher gab es kleine Portionen, aber auch Schinken, Käse, Oliven – bis heute die Klassiker unter den Tapas. Vom Feld und der Fabrik nahm die Tapa schließlich ihren Weg in die Restaurants.
Zunächst als Beginn einer Mahlzeit, so zusagen als erweitertes Amuse Geule. Heutzutage ist “tapeo” bzw. “tapear” ein feststehender Begriff. “Vamos a tapear” – lass uns Tapas essen gehen! Man trifft sich mit Freunden, zieht durch die Tapasbars, trinkt ein Glas Wein, isst dazu überall eine Tapas, oder bleibt in einem Lokal und bestellt als Gruppe mehrere Tapas, von denen sich jeder bedient. Zumeist sind die Tapas in Vitrinen gut sichtbar untergebracht, so dass man perfekt auswählen kann.